Rückblick KapitalmarktPrognose 2019

Bekommen die Sparer bald wieder Zinsen?

Laudenbach. Die Kapitalmärkte stehen immer noch vor großen Herausforderungen. Die Zinsen in den USA steigen schon seit zwei Jahren wieder, während in Europa weiterhin keine Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank in Sicht ist. Wie wirken sich der Handelsstreit zwischen den USA und China und die schwierigen BREXIT Verhandlungen mit Großbritannien auf die weltweiten Kapitalmärkte aus? Welche Entwicklung nimmt der Ölpreis und der Goldpreis?
Zusammen mit der Volksbank Vorbach-Tauber eG lud die Raiffeisenbank Schrozberg-Rot am See eG eG zur traditionell stattfindenden Kapitalmarktprognose nach Laudenbach ein.
Eine Zukunftsprognose bedarf einer genauen und eingehenden Analyse der Vergangenheit, aber auch einer möglichst fundierten Einschätzung der zukünftigen Entwicklungen in der Welt. Speziell Deutschland als stark exportorientierte Nation wird wesentlich durch die weltweiten politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflusst. Die letzten Monate und Jahre waren durch viele gravierende Veränderungen geprägt. Die Zeiten sind politisch unsicher geworden. Die wirtschaftliche Entwicklung war in den letzten Jahren speziell auch in Deutschland sehr positiv, wie wird es aber unter der unsicheren politischen Situation weitergehen? Wie kann ein Anlagekonzept für die nächsten Jahre aussehen?
Jürgen Fricke, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Vorbach-Tauber eG, versprach bei seiner Begrüßung den 400 aufmerksamen Besuchern Hilfestellungen für künftige Anlageentscheidungen und machte deutlich, dass geschickte Verteilung auf unterschiedliche Anlageklassen trotz der historischen Niedrigzinssituation zur Vermögenssicherung beitrage. In Zeiten der Unsicherheit zähle Vertrauen, was die beiden Genossenschaftsbanken durch ihre qualifizierten und kompetenten Berater sowie durch faire und ehrliche Beratungen in allen Finanzprodukten bieten.
Vorstandsvorsitzender Jürgen Fricke begrüßte den Referent des Abends, Herrn Michael Kopmann, der seit 2001 bei der DZ Bank AG in Frankfurt am Main, der Zentralbank der deutschen Genossenschaftsbanken, als Analyst der weltweiten Aktien- und Kapitalmärkte tätig ist. Die beiden Banken konnten mit ihm wieder einen Redner aus erster Reihe für Ihre Veranstaltung gewinnen.
Zu Beginn seiner Ausführungen betrachtete Michael Kopmann das aktuelle politische Umfeld. Er ging auf die populistische „America First“ Politik des unberechenbaren amerikanischen Präsidenten Donald Trump sowie auf die möglichen negativen Folgen eines Handelskrieges zwischen den USA und den anderen wichtigen Volkswirtschaften der Welt ein. Danach stellte er mögliche Auswirkungen der italienischen Staatsverschuldung und die unkalkulierbaren Folgen eines ungeordneten Ausstieges von Großbritannien aus der EU vor.
Anschließend ging er auf die konjunkturelle Situation in der Weltwirtschaft ein. Die Wirtschaft in den USA läuft schon seit einigen Jahren auf sehr hohem Niveau, während in Europa schon die ersten Spuren von politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten durch ein schwächeres Wirtschaftswachstum zu erkennen sind.
Das nächste wichtige Thema war Michael Kopmann ein Ausblick auf die zukünftige Zinsentwicklung in den nächsten Jahren. Die Inflationsrate in Deutschland ist in den letzten Monaten auf über 2 % angestiegen. Somit kommt es aktuell für die Sparer zu einer negativen Realverzinsung, da sie zur Zeit keine oder nur sehr geringe Zinsen für ihre Sparguthaben bekommen. Die Europäische Zentralbank wird seiner Meinung nach frühestens Ende 2019 die Zinsen wieder ganz leicht erhöhen.
Zum Schluss seiner sehr interessanten Ausführungen ging er auf die Entwicklung der weltweiten Aktienmärkte ein. Die amerikanischen Aktienmärkte haben sich vor allem durch die Entwicklung der Technologiewerte sehr positiv entwickelt. Die Aktienmärkte in Europa und vor allem auch in Deutschland haben jedoch erstmals seit vielen Jahren wieder den Rückwärtsgang eingeschlagen. Seiner Meinung nach kann jedoch der Kursrückgang der letzten Monate in Deutschland und Europa als Einstiegschance genutzt werden.
Als Fazit seines überaus aufschlussreichen Vortrages gab Michael Kopmann den Gästen mit auf den Weg, ihre Geldanlagen breit zu streuen. Ohne ein gewisses Risiko ist bei Geldanlagen keine auskömmliche Rendite mehr zu erzielen. Außerdem ist es sehr wichtig, regelmäßig durch monatliche Sparpläne in die Aktienmärkte zu investieren und Rückschläge an den Aktienmärkten zum Einstieg zu nutzen.
Für den informativen und hilfreichen Vortrag von Michael Kopmann bedankte sich Vorstandsmitglied Winfried Stahl von der Raiffeisenbank Schrozberg-Rot am See eG sehr herzlich. Durch die Ausführungen des Finanzmarkt-Experten erhielten die zahlreichen Zuhörer in der Zehntscheune einen interessanten Einblick in die Märkte von morgen.
Bei einem anschließenden Imbiss standen der Fachmann der DZ Bank AG und die Vorstände und Berater der beiden Banken den Besuchern für weitere Gespräche zur Verfügung.