Von unterwegs oder von zuhause aus per Online-Anwendung mal eben den Kontostand abrufen, eine Überweisung tätigen, eine Reise buchen oder einen Urlaubgruß mit Bild versenden. Wer ist dieser schönen und vor allem bequemen Möglichkeit noch nicht nachgekommen. Die digitalen Medien sind aus unserem Alltagsleben, ob privat oder beruflich, nicht mehr wegzudenken. Doch mit diesen zahlreichen Möglichkeiten wachsen auch die Risiken.
Die Online-Kriminalität wird immer aggressiver und bedrohlicher. Man(n) Frau muss kein IT-Profi sein, um sich einigermaßen sicher vor Datendieben, Betrügern und Abzockern durch das Internet bewegen zu können. Wichtig ist, dass sich jedoch jeder gegen die größten Risiken absichern und schützen kann. Um all diese Fragen ging es beim IT-Sicherheitsforum „Tatort Internet“ der Volksbank Vorbach-Tauber und Raiffeisenbank Schrozberg Rot am See.
Dazu hatten sie sich in die Mehrzweckhalle den „Profi-Hacker“ Erwin Markowsky als Referenten eingeladen. Gleich nach der Begrüßung durch den Vorstand Winfried Stahl zeigt er wie einfach es für Kriminelle ist, jemanden einen Trojaner aufs Handy zu spielen und sie bei einem Flirt auszuhorchen. Bei dem Handy des Liebespärchens aktivierte der Trojaner die Lautsprecherfunktion und jeder im Vortragssaal konnte zuhören, was die beiden vor dem Saal tuschelten. Dabei ging es dem Sicherheitsexperten mit seiner 25jährigen Erfahrung bei der weltweit tätigen Firma 8com nicht um Effekthascherei, sondern um Aufklärung in Sachen Datenklau, Datenmissbrauch und für einen sicheren Umgang mit den neuen Medien.
Zu den wichtigsten Regeln zählte er „Das Handy niemals offen/frei liegen lassen“, „Niemals Bilder von Kindern in Facebook stellen“, „Das acht Zeichen umfassende Passwort regelmäßig ändern und Sonderzeichen, Zahlen sowie Groß- und Kleinschreibung verwenden“, „Niemals als Administrator ins Internet“, beim Online-Banking „Niemals auf Emails mit Banken eingehen“.
Unersetzlich sind für den Münchner auch „Virenscanner und Firewalls“. Wenn sich Markowsky vor Ort in einen Computer schleichen will stellt er fest, dass dies meist ganz einfach ist, denn unter der Schreibtischunterlage finde er sehr oft das entsprechende Passwort. Eine große Gefahrenquelle sieht der Sicherheitsexperte auch im WLAN. Daher sein Tipp, immer wieder deaktivieren. Der „Kamera“ Zugriff von WhatsApp ist für ihn die „perfekte Wanze“. Der abschließend wichtigste Rat und Grundvoraussetzung ist nach Meinung von Markowsky: „Augen auf und das Gehirn einschalten, denn es gibt keine technisch absolut sicheren Systeme“.
Unter großem Beifall der rund 600 Gäste bedankte sich Vorstand Dirk Schlenker (Voba Vorbach-Tauber eG) für die spektakulären Demonstrationen beim sehr kurzweiligen Live-Hacking-Vortrag. Im Anschluss machten die Internetnutzer noch zahlreich von der Möglichkeit Gebrauch, Fragen an den Referenten zu stellen, z. B. wie es beim Herunterladen von Musik sicherheitstechnisch aussieht.
Vor und nach dem Vortrag hatten die Bankkunden die Gelegenheit, sich von den Mitarbeitern der beiden Genossenschaftsbanken noch näher rund um das Online-Banking mit all seinen Serviceleistungen zu informieren.
Text: Markhard Brunecker