Die Stadt Schrozberg im Landkreis Schwäbisch Hall ist für Herz-Notfälle nun noch besser gewappnet: Im Rahmen ihres Projektes „Herzsicher“ hat die Björn Steiger Stiftung am 7. Juli 2022 drei weitere Laien-Defibrillatoren an die Kommune übergeben. Die Automatisierten Externen Defibrillatoren (AED) zur Wiederbelebung sind an öffentlich gut zugänglichen Standorten an der Bücherei „Lesetreff“, in der Schule und im LBV-Raiffeisenmarkt montiert. Die Ortsteile Bartenstein, Ettenhausen und Riedbach werden im nächsten Schritt umgesetzt. Die handlichen Lebensretter sind speziell für nicht ausgebildete Ersthelfer konzipiert, die damit bei einem unvermittelten Herz-Kreislauf-Stillstand auch ohne medizinische Vorkenntnisse Leben retten können.
Ein unvermittelter Herz-Kreislauf-Stillstand gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Ungefähr 100.000 Menschen sterben daran jedes Jahr – häufig vor allem deshalb, weil ihnen nicht rechtzeitig oder gar nicht geholfen wird, bevor Notarzt oder Rettungsdienst eintreffen. Betroffene haben bei einem Herznotfall zumeist eine realistische Überlebenschance, wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen wird und ein Defibrillator zum Einsatz kommt. Dafür setzt sich die Björn Steiger Stiftung seit vielen Jahren mit ihren „Herzsicher“-Projekten in Landkreisen und Städten ein. Das AED-Gerät gibt den Ersthelfern akustisch die einzelnen Schritte vor und führt sie sicher durch die lebensrettenden Wiederbelebungsmaßnahmen. Es prüft selbstständig, ob und mit welcher Intensität Stromstöße zur Reanimation abgegeben werden müssen. Es kann daher auch von Laien gefahrlos bei einem Herznotfall bedient werden.
Bürgermeisterin Jacqueline Förderer dankte anlässlich der offiziellen Übergabe eines AED-Geräts am Standort "Lesetreff“ dem Sponsor Raiffeisenbank Schrozberg-Rot am See, vertreten durch Vorstand Winfried Stahl und dem LBV Raiffeisenmarkt Schrozberg, vertreten durch Vorstandsvorsitzenden Rudolf Herrmann, sowie der Björn Steiger Stiftung als Projektpartner für das Engagement: „Wir freuen uns, dass wir starke und verlässliche Partner an unserer Seite haben, die uns bei unseren Bemühungen für mehr Herzsicherheit unterstützen. Die großzügige Unterstützung zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger ist nicht selbstverständlich und verdient große Anerkennung. Im Notfall entscheiden wenige Minuten über Leben und Tod. Mit unseren nunmehr insgesamt acht Defibrillatoren in der Stadt können in diesem Fall Leben gerettet werden – wenn man sie anwendet! Deshalb war uns bei der Wahl eines geeigneten Partners wichtig, dass er neben modernen AED-Geräten auch die notwenigen Schulungen anbietet, damit auch ungeübte Ersthelfer wissen, wie diese zum Einsatz gebracht werden, um hilfebedürftige Personen zu retten.“
Projekt „Herzsicherer Landkreis Schwäbisch Hall"
Die Björn Steiger Stiftung bietet neben der Installation von Defibrillatoren in Zusammenarbeit mit lokalen Hilfsorganisationen zusätzlich kostenlose und öffentliche Schulungen zur Wiederbelebung an. „Wir begrüßen, dass sich die Stadt Schrozberg sowie ‚DIE Schule‘ so aktiv für das Thema einsetzen und Teil unseres „Herzsicher“-Projekts sind. Mit der Teilnahme von Schülerinnen und Schülern bei unserer Initiative ‚Retten macht Schule“ seit Anfang des Jahres, sowie den kostenlosen Schulungen in Kooperation mit dem DRK können die Bürgerinnen und Bürger sich mit den Laien-Defibrillatoren vertraut machen und in einem Notfall schnell handeln. Ein unvermittelter Herz-Kreislauf-Stillstand kann jeden treffen, unabhängig von Alter, sozialem Status und Geschlecht“, betont Johanna Ziegler, Projektmanagerin der Björn Steiger Stiftung. „Durch die Schulungen werden Hemmungen vor der Benutzung eines AED-Geräts abgebaut. Je mehr Menschen diese Geräte kennen und sich den Einsatz zutrauen, desto mehr Menschen können vor dem Herztod gerettet werden.“
Im Rahmen des Projekts „Herzsicherer Landkreis Schwäbisch Hall“ hat die Björn Steiger Stiftung seit dem Projektstart im Oktober 2021 bereits 50 Geräte in Städten und Gemeinden im Landkreis installiert, insgesamt 196 Standorte sind geplant. Stadt- bzw. Gemeindeverwaltungen, Stiftung und Partner vor Ort stimmen sich bei der Standortsuche für die AED-Geräte eng ab. Öffentliche Wiederbelebungs-Trainings schließen sich als wichtiger Projektbaustein an.
Unser Bild zeigt von links nach rechts Johanna Ziegler, Projektmanagerin "Herzsicher", Bürgermeisterin Jacqueline Förderer, Rudolf Herrmann, Vorstandsvorsitzender der LBV Raiffeisen eG und Winfried Stahl, Vorstand der Raiffeisenbank Schrozberg - Rot am See eG.
Die Initiative „Herzsicher“ der Björn-Steiger-Stiftung
Der Kampf gegen den Herztod ist schon lange ein Kernthema der Björn Steiger Stiftung, die sich seit mehr als 50 Jahren bundesweit für eine bessere Notfallhilfe einsetzt. Seit der Zulassung von AED-Geräten in Deutschland im Jahr 2001 hat die Stiftung rund 29.500 Defibrillatoren mit stiftungseigenen Projekten in Umlauf gebracht. Sie betreut außerdem weitere 14.500 Geräte, die von anderen Organisationen übernommen wurden. Seit 2013 stattet die Stiftung im Rahmen der besonderen Initiative „Herzsicher“ ganze Landkreise, Städte und Gemeinden mit Defibrillatoren aus und schult die Bevölkerung in Wiederbelebungsmaßnahmen. Geplant ist die flächendeckende Umsetzung im gesamten Bundesgebiet mit dem Ziel, je 1.000 Einwohner mindestens ein AED-Gerät öffentlich verfügbar zu machen.
Björn Steiger Stiftung
Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde, bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung des bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufs 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport.
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